Myofasziale Schmerzen und Funktionseinschränkungen spielen häufig eine bedeutende Rolle bei Erkrankungen des Bewegungssystems und können reflektorisch und damit verstärkend bei vielen weiteren Erkrankungen wirken. Untersuchungen geben Hinweise, dass bis zu 85% chronischer Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungssystems myofaszial (mit-) bedingt sind.
Das klinische Korrelat ist der myofasziale Triggerpunkt (mTrP). Studien zeigen, dass es für den Erfolg der Behandlung wichtig ist, relevante mTrp mittels funktionell-anatomischer Untersuchung exakt zu identifizieren. Effektive Verfahren zur Behandlung myofaszialer Schmerzen und Funktionsstörungen sind die Triggerpunkt-Akupunktur (Dry Needling), die Injektion mit LA, sowie manuelle Techniken. Naturheilverfahren und Komplementärmedizin erweitern das Spektrum und bieten häufig Eigenanwendung und Selbstaktivierung. Die umfassende und erfolgreiche Behandlung von mTrPs erfordert neben der anatomisch-funktionellen Diagnostik natürlich auch Grundkenntnisse und Integration weiterer effektiver Verfahren und Ansätze wie die Neuraltherapie, Therapeutische Lokalanästhesie, Manuelle Techniken, Übungsbehandlungen und eine ganzheitliche bio-psycho-soziale Sichtweise.
Die Triggerpunkt-Akupunktur, als alleiniges loko-regionales Verfahren oder optimalerweise kombiniert mit weiteren Akupunkturansätzen eignet sich besonders für die Behandlung myofaszialer Beschwerden.
Vorteile sind die geringere Gewebsverletzung im Vergleich zur Injektion und die Möglichkeiten der direkten Behandlung auch tiefliegenderer Triggerpunkte verglichen mit manuellen Verfahren. Der Muskel hat aber auch eine Schlüsselposition im bio-psycho-sozialen Kontext (Stichwort: Die äußere Haltung spiegelt auch die innere Haltung) und besitzt die Eigenschaft, schnell und gleichzeitig anhaltend auf innere Belastungsfaktoren zu reagieren.
Die DÄGfA ist eng verbunden mit der Entwicklung der Triggerpunkt-Akupunktur in Deutschland. So brachte zunächst DÄGfA-Dozent Dr. Nicolas Behrens diese Technik in das Lehrkonzept der DÄGfA in den deutschsprachigen Raum, nachdem er bei dem allgemein als Erstbeschreiber der Technik anerkannten Chan Gunn das sogenannte „Dry Needling“ gelernt und erfahren hat.
Ein weiterer Meilenstein war die Verfassung des umfassenden Standardwerkes „Leitfaden Triggerpunkte“ herausgegeben vom DÄGfA-Dozenten Prof. Dr. Dominik Irnich unter intensiver Mitarbeit von Dr. Nicolas Behrens.
Auch die DÄGfA Dozenten Dr. Jürgen Bachmann, Priv.-Doz. Dr. Johannes Fleckenstein und Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer haben wesentliche Bücher, Buchbeiträge und Forschungsergebnisse auf dem Gebiet publiziert. Wir geben der Ausbildung in der Triggerpunkt-Akupunktur ein neues und curriculares Gesicht und zertifizieren die erfolgreiche Teilnahme an der Ausbildung mit einem besonderen Diplom.
Die Einführungen in die Triggerpunkt-Akupunktur sind Bestandteil der Grundausbildung zur ZWB Akupunktur, die Ausbildung zum “Meister der Akupunktur DÄGfA“ enthält vertiefende Elemente und zahlreiche Spezialkurse thematisieren bestimmte Erscheinungsformen myofaszialer Syndrome. Mit zusätzlichen, thematisch ergänzenden Kursen hat die DÄGfA ein umfassendes Paket geschnürt.
Fachkommission: Banzer, Bachmann, Behrens, Colling, Fleckenstein, Irnich, Kramer, N. Pollmann, Rackelmann
Wir empfehlen die Ausbildung mit dem Kurs 1 zu beginnen, der auch dem Kurs M1 K10 der Ausbildung zum „Meister der Akupunktur DÄGfA“ entspricht.
Anerkennung bisher bei der DÄGfA absolvierte Triggerpunkt Kurse.
Wie bei der DÄGfA üblich werden bei neuen Ausbildungen bisher absolvierte Triggerpunkt-Akupunktur-Kurse je nach Inhalt für das Diplom anerkannt. Dies gilt nicht für Triggerpunkt-Kurse die bei anderen Ausbildern absolviert wurden.