Copyright: AdobeStock-hjschneider
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Manchmal kommt es vor, dass eine Akupunkturbehandlung nicht ganz die erwünschte Wirkung zeigt. Wir haben einen kleinen Leitfaden für Patienten vorbereitet, der beim Aufspüren von Gründen hilft.
Hat Ihre Ärztin/Ihr Arzt eine umfassende Akupunkturausbildung?
Auf unserer Internetseite finden Sie geprüfte Akupunkturärzte in Ihrer Nähe
* Wurde die Erkrankung abgeklärt und eine ärztliche Diagnose gestellt?
* Wurden Sie von Ihrem Akupunkturarzt ausreichend befragt und/oder untersucht, z.B. im Sinne der Chinesischen/Ost-Asiatischen Medizin?
* Damit Sie als Patientin/Patient dies besser beurteilen können, haben wir hier einige erläuternde Beispiele zusammengefasst.
1. Hatten Sie den Eindruck, dass Ihre Ärztin/Ihr Arzt versucht hat, die Gesamtheit Ihrer Beschwerden in einen Zusammenhang zu stellen? Oder wurde einfach gemäß Ihrer Hauptbeschwerde (z.B. Migräne, Rückenschmerzen, Regelbeschwerden) ohne weitergehende Befragung behandelt?
1. Hat Ihre Ärztin/Ihr Arzt das vorliegende Beschwerdebild/Ihre Krankheitssymptome mit Ihnen besprochen, Ihnen auch z.B. die emotionellen Anteile ausreichend erklärt?
* Bitte beachten Sie, dass nicht alle Krankheitsbilder eine sehr ausführliche Befragung erfordern. Bei komplexen, chronischen Erkrankungen ist dies eher erforderlich als bei akuten Erkrankungen, bei Körperakupunktur eher als bei Ohrakupunktur. Ein erfahrener Akupunkturarzt kann meist in kurzer Zeit, dennoch aber knapp und präzise, die wesentlichen Aspekte erfragen.
* Hat Ihre Ärztin/Ihr Arzt ausreichende praktische Akupunkturerfahrung?
* Hatten Sie den Eindruck, Ihre Ärztin/Ihr Arzt beherrscht die Akupunktur?
* Beherrscht Ihre Ärztin/Ihr Arzt verschiedene Akupunkturmethoden/-techniken (z.B. Körper-, Ohr-, Schädel-, Laser- und/oder Triggerpunktakupunktur, Verfahren wie Moxibustion, Schröpfen, Schröpfkopfmassage)?
* Sind die Therapieziele, also was bei Ihren Beschwerden mit Hilfe der Akupunktur erreicht werden kann/soll, klar besprochen worden?
* Hat Ihre Ärztin/Ihr Arzt mit Ihnen besprochen, was Sie dazu beitragen können, dass die Therapie Ihrer Krankheit/Störung ein besseres Ergebnis erreicht, z.B. Änderung bestimmter Verhaltensmuster?
Kurze Antworten auf wichtige Fragen zu Methoden, Indikationen und Wirkungsweise von
Akupunktur und Chinesischer Medizin vermittelt die Patientenbroschüre der DÄGfA.
Es kann sehr unterschiedliche Gründe geben, warum eine Akupunkturbehandlung bei Ihnen nicht oder nur teilweise geholfen hat. Auf jeden Fall lohnt es sich, eventuelle Gründe herauszufinden, sie mit der Ärztin/dem Arzt Ihres Vertrauens zu besprechen und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt einen erneuten Akupunkturversuch zu unternehmen.
Auch wenn es nicht immer möglich ist, eine Krankheit vollständig zu heilen, kann zumeist dennoch eine Linderung der Beschwerden und ein leichteres Umgehen mit der Erkrankung erreicht werden.
Bitte beachten Sie: Chronische Beschwerden benötigen oft eine längere Zeit, bis eine deutliche Linderung spürbar wird. Auch können belastende Lebensumstände einen Behandlungserfolg hinauszögern.
Die Akupunktur wiederum kann helfen, die seelischen Probleme und Schwierigkeiten besser und mit mehr innerer Kraft und Mut anzugehen und dadurch den Weg zu einer Linderung der Beschwerden bahnen.
Aus diesem Grund könnte ein erneuter Therapieversuch nach einigen Monaten sinnvoll sein, insbesondere wenn sich nach der ersten Behandlungsserie zumindest Teilerfolge eingestellt haben. Auch eine Verbesserung der vegetativen Symptome wie besserer Schlaf, mehr Ausgeglichenheit sowie ein Zugewinn an innerer Kraft und seelischer Belastbarkeit sprechen dafür, dass Sie grundsätzlich gut auf die Akupunktur ansprechen.
Wenn die Besserung, die mit der Akupunktur erreicht wurde, nicht dauerhaft anhält, sind einzelne
Behandlungen in gewissen Abständen ratsam, um den Behandlungserfolg immer wieder aufzufrischen („Erhaltungsakupunktur“). Bei chronischen Erkrankungen ist es auch oft sinnvoll, in
größeren Intervallen eine Auffrischserie mit mehreren Sitzungen durchzuführen.
Außerdem sollte ein Augenmerk auf eventuelle Auslöser oder Faktoren, die die Beschwerden
aufrechterhalten (z.B. Lebensgewohnheiten, körperliche oder seelische Belastungen), gelegt
werden.
Verbesserung der Körperhaltung und Schlaflage, Sport, ergonomische Arbeitsplätze, Vermeidung
von Fehlhaltungen am Arbeitsplatz, gesunde Ernährung, verbesserte Zeiteinteilung zur Stress- und
Überforderungsvermeidung, Konfliktlösungsstrategien, Lernen „Nein“ zu sagen usw. können hier
oft helfen. Sprechen Sie Ihren Akupunkturarzt darauf an.