In Japan hat sich im Laufe der Jahrhunderte, seit die Chinesische Medizin ins Inselreich Nippon gebracht wurde, eine eigenständige Akupunkturpraxis herausgebildet. Diese wurde stark beeinflusst und geprägt durch blinde Akupunkteure, die aufgrund besonders geschulter haptischer Fähigkeiten eine sehr subtile Untersuchungs- und Behandlungstechnik entwickeln konnten. Wenn es auch keine einheitliche japanische Schule der Akupunktur gibt, so heben sich doch einige wesentliche charakteristische Merkmale der klassischen japanischen Akupunktur hervor, welche sie von der chinesischen unterscheiden. Dazu gehören filigrane Nadeln, die mittels eines Führungstubus (shinkan) und einer japanischen Stichtechnik eingeführt werden. Von besonderer Bedeutung sind die Nadeltechniken der Tonisierung und der Dispergierung zum Ausgleich von Fülle- und Leere-Zuständen in den Meridianen. 

Ein japanischer Akupunkteur lässt sich leiten durch die Palpation der Pulse, der Meridiane, der Punkte und der Bauchdecke („Bauchdiagnose“) und versucht, die „Sprache des Körpers“ zu verstehen. Das ist auch der Ansatz der Meridianschule keiraku chiryō, einer japanischen Akupunkturschule, die sich an der Lehre des Nan Jing (Klassiker der Schwierigkeiten) und den ‚Fünf Wandlungsphasen‘ orientiert. 

Nicht zuletzt sind es subtile Moxibustionstechniken mit feinsten Moxaqualitäten, welche die japanische Nadel-Moxa-Therapie (shinkyu) sinnvoll ergänzen.


Inhalte der Kurse für Japanische Akupunktur

Vorstellung der wesentlichen Charakteristika der japanischen Akupunktur und Moxibustion • Unterschiede zur Praxis der chinesischen Akupunktur • Besondere Merkmale: Palpationstechniken, jap. Nadeltechnik zur Tonisierung und Dispergierung mit praktischen Übungen •  6-Puls-Vergleichsmethode • Japanische Bauchuntersuchung • Japanische Moxibustion (Einführung mit prakt. Übungen -  Konstitutionsbehandlung n. Shirota) • Einführung in die Meridiantherapie

Theoretische Grundlagen und wesentliche Prinzipien der Meridiantherapie • Praktische Übungen der 6-Puls-Vergleichsmethode (Wiederholung und Erweiterung) • Praktische Übungen der Nadeltechniken • Bedeutung der 5 Wandlungsphasen • Shu-Transportpunkte der Yin-Meridiane (Aufsuchen und Markieren) •  Basistherapie und Symptomatische Therapie • Standard-Therapien der Basisbehandlung (1.Ansatz)

Wiederholung und Ergänzung der Meridiantherapiepunkte • Behandlungspunkte der Leere- und Fülle-Muster • Shu-Transportpunkte der Yang-Meridiane (Aufsuchen und Markieren) • Essentielle Punkte der Yin- und Yang-Meridiane • Standard-Therapien der Basisbehandlung (2.Ansatz) • Tonisieren und Dispergieren mit prakt. Übungen in kleinen Gruppen • Erweiterung der Standard-Basistherapien durch symptomatische Therapie

Die Moxibustion ist aus der japanischen Akupunktur nicht wegzudenken. Mit indirekten und direkten Moxatechniken, Feuernadeln, Kegel- und Reiskornmoxa bis hin zur subtilen Fadenmoxa-Anwendung hat der japanische Akupunkteur zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten.

Kursinhalt: Moxibustion als Teil der Akupunktur • Moxaqualitäten und -techniken • Wissenschaftliche Erkenntnisse • Anwendung • prakt. Übungen

Shiraku ist eine Form des Mikroaderlasses aus oberflächlich sichtbaren kleinen Venen bei einer sogenannten Oketsu-Blutstase-Konstitution, welche im Rahmen der japanischen Akupunktur insbesondere bei Schmerzzuständen Anwendung findet.

Kursinhalt: Historisches zum Aderlass • Shiraku-Techniken • Anwendung • prakt. Übungen

Selbstverständlich kann jeder Kurs auch einzeln gebucht werden.

Bei der Ausbildung zum „Meister der Ost-Asiatischen Medizin DÄGfA“ soll zunächst ein Basiskurs (20 Unterrichtseinheiten, UE, Modul VI) den Einstieg in die Diagnose- und Behandlungstechniken der „klassischen“ Japanischen Akupunktur vermitteln. In einem 2-teiligen Leistungskurs (Meridiantherapie 1 und 2, 40 UE) wird die Therapie der Meridianschule (Keiraku chiryô) vorgestellt und geübt.

Die weiteren 50 UE der Ausbildung sind einer außergewöhnlichen Form der japanischen Akupunktur gewidmet, der sogenannten Kiiko Style Acupuncture. Kiiko Matsumoto’s Akupunkturstil ist eine Synthese der Arbeit verschiedener herausragender japanischer Akupunkturmeister wie Dr. Manaka, Meister Nagano und Meister Kawai, basierend auf langen Phasen des Studiums antiker chinesischer Texte und ihrer Interpretationen.

Grundlage des Akupunkturstiles sind Diagnose und Behandlungsstrategien, die Erkenntnisse aus klassischen Texten wie Nan Jing, Su Wen, Ling Shu u.a. mit unmittelbar palpierbaren Zustandsänderungen des menschlichen Körpers in Einklang bringt. Somit werden Akupunkturpunkte ausgewählt, die einen positiven Effekt auf den Körper haben, welcher durch Palpation, Pulstastung und weitere Techniken überprüft wird.


Dozenten für Japanische Akupunktur

Ulrich Eberhard
Dr. med. Ulrich Eberhard

Klassische Japanische Akupunktur und Meridiantherapie, Arzt für Allgemeinmedizin und NHV; Akupunkturdiplom der Akademie für TCM Beijing 1982, Schüler von Dr. Heribert Schmidt, Dr. Yoshio Manaka, Sodo Okabe, Hakushi Toyota, JSPS-Postgraduierten-Stipendium zur Ausbildung in Trad. Jap. Medizin in Tokyo 1981-1985. DÄGfA-Dozent seit 1987.

David Euler
David Euler L.Ac.

Kiiko-Style Course Director Acupuncture for Physicians und weltweit gefragter Meisterschüler von Kiiko Matsumoto. Er hat Verbindungen zu den Theorien der westlichen Medizin etabliert. Kurssprache ist deutsch, es besteht ausreichend Gelegenheit zur Praxis


Kurstermine für Japanische Akupuktur

 

 

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